Texte
Prof. Dr. Hanns Theodor Flemming
zur Ausstellung, Kunstetage Dresdner Bank am 21. November 1994.
Gunda Oehm ist eine Malerin von ungewöhnlicher bildnerischer Intensität und Konsequenz. In ihrer persönlichen Umwelt der kleinen Dinge, aber auch auf Reisen in ferne Länder fand sie die vielfältigen Motive für ihre Radierungen, Gemälde und Pastelle, die sich in verschiedenen Schaffensphasen im weiten Bereich zwischen Poesie und Sachlichkeit, surrealer Verfremdung und impressivem Naturerlebnis entfalten. ...
„Ich stelle meine Stilleben aus alltäglichen Gegenständen zusammen“, erklärt die Malerin, „ doch während der Arbeit verwandeln sie sich in magische Figuren.“ …
Eine Steinlandschaft mit gelber chinesischer Kanne … oder ein endloses Panorama aus der Wüste Gobi, … veranschaulichen eine folgende Erweiterung der exakten Bildkonzeption ins Weiträumige. …
Thomas Sello,
Kunsthalle Hamburg, zur Ausstellung im Atelierhaus Gaußstrasse
am 22. Juni 2003,
So ähnlich stelle ich es mir vor, wenn Gunda Oehm zu ihren ruppigen Baumarktpinseln greift, ohne Vorzeichnungen und ohne vorherigen Plan, dafür aber durchdrungen von einer Vorstellung, die von einem Strich zum anderen führt. Aktion und Reaktion sind wie ein ständiger Strom, der nach Gesetzen fließt, die sich nicht vorhersagen lassen. Und doch erscheint das fertige Bild, das den Entstehungsprozess zu einem Augenblick zusammenfasst, als eine in sich schlüssige unverkennbare Handschrift. …
So macht uns die Malerin Mut zum Träumen, indem sie unsere Phantasie mit Namen wie „Maskerade“, Yellow Sky“, „Konfetti“, … in Schwingungen versetzt,… . Es gibt aber auch Titel wie „Rasend Gelb“, „Rosa raschelt“, in denen sich die Malerin ohne Umschweife zu ihrem Metier der Farben bekennt. Denn eigentlich kommt es nur darauf an, Gegenständliches, Reiseerinnerungen, alltägliche und allnächtliche Eindrücke in Farben zu verwandeln, die dazu auffordern, in ihnen unsere eigenen Bilder und Geschichten zu finden.
Prof. Dr. Wilhelm Hornbostel,
Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe, zur Ausstellung im Torhaus Wellingsbüttel am 10. September 2006
Gemalt mit einer Intensität, die selbst Menschen, die nicht unmittelbar jeden Tag mit Kunst zu tun haben, beeindrucken. …
Es entwickeln sich Kraftströme, mit schwungvollen Strichen wird Emotion geschaffen.
Eine Dynamik, die aus dem Oszillieren zwischen Linie und Farbe und kraftvoller Malerei entsteht. In ihren Arbeiten, … , herrscht eine subtile Spannung. Gestische Rhythmen, Linien verleihen den Bildern ein hohes Maß an Intensität. …
Nervöse Striche, mal dünner, mal dicker, ergeben ein undurchdringbares Geflecht, das Phantasien frei setzt. Man ist verführt, in die unendliche Tiefe dieses imaginären Raumes zu schauen und die Linien zu verfolgen. …
Von ihren Arbeiten geht ein Zauber aus, der sehr unterschiedliche Ursachen hat. Es ist Bewegung und Ruhe. Es ist Tradition und die Innovation – Also manche von ihren Bilder, Frau Oehm, machen mich geradezu süchtig. …